
Unser Gewinnerbild aus dem Fotowettbewerb kommt von Christian Fink.
Einheitsgemeinde Stadt Mansfeld
Historie. Natur. Zusammenhalt.
Postleitzahl: 06343
Einwohnerzahl: 8.389
Fläche: 143,77 km²
Ortsteile: 15
Bürgermeister: Andreas Koch
Städtepartnerschaften: Gemeinde Schaafheim (Südhessen)
Industriekultur.erfahren
Erfahren Sie in unserer diesjährigen Wochenserie mehr über die Industriekultur der Region – mit packenden Interviews, persönlichen Geschichten und Einblicken zum geplanten Kupferspuren Radweg.
Viadukt mit der Wipperliese - Technisches Denkmal der Region
Das Hasselbach-Viadukt, auch als Mansfelder Viadukt bekannt, ist ein beeindruckendes technisches Denkmal im Mansfelder Land. Zwischen 1913 und 1920 erbaut, wurde es am 15. Juli 1918 offiziell in Betrieb genommen.
Mit einer Länge von rund 250 Metern überspannt es das Tal bei Mansfeld und war einst Teil der etwa 20 Kilometer langen Eisenbahnstrecke von Klostermansfeld nach Wippra, die unter dem Namen “Wipperliese” bekannt ist. Ursprünglich diente diese Bahnstrecke dem Holztransport aus dem waldreichen Wippertal und verband das östliche Harzvorland mit dem Kurort Wippra.
Heute wird die Strecke touristisch genutzt und bietet eine nostalgische Fahrt durch die malerische Landschaft des Wippertals. Das Viadukt selbst ist ein eindrucksvolles Zeugnis der Ingenieurskunst des frühen 20. Jahrhunderts und ein tolles Fotomotiv.
Ein besonderer Aussichtspunkt ist der “Viaduktblick Mansfeld” auf dem etwa 260 Meter hohen Schäferberg. Hier lädt eine Schutzhütte zum Verweilen ein, während Besucher den imposanten Anblick des Viadukts genießen und die Seele baumeln lassen können.

Der Kupferspuren Radweg durch die Einheitsgemeinde Stadt Mansfeld
Der geplante Kupferspuren-Radweg wird in Zukunft bedeutende industriekulturelle Sehenswürdigkeiten miteinander verbinden und dabei ca. 25 km durch die Einheitsgemeinde Stadt Mansfeld führen. Die Route wird eine spannende Kombination aus Natur, Geschichte und Technik bieten und so die Vergangenheit der Region auf einzigartige Weise erlebbar machen.
Von der Nachbargemeinde Arnstein kommend, führt der Radweg zunächst zur beeindruckenden Rammelburg, einem historischen Wahrzeichen der Region. Von dort aus folgt er dem Streckenverlauf der Wipperliese, einer ehemaligen Bahnstrecke, die einst für den Transport von Rohstoffen und Arbeitern genutzt wurde. Diese Strecke verbindet eindrucksvoll die industriellen und landschaftlichen Besonderheiten des Mansfelder Landes.
Aus Richtung der Gemeinde Mansfelder Grund – Helbra kommend, erreicht der Radweg die Stadt Mansfeld. Hier erwartet Besucher nicht nur das imposante Schloss Mansfeld, sondern auch zahlreiche historische Relikte der Bergbaugeschichte. Weiter führt die Route nach Großörner, einem weiteren bedeutenden Ort mit bergbauhistorischer Vergangenheit. Die Kombination aus malerischer Landschaft und industriehistorischen Sehenswürdigkeiten macht den Kupferspuren-Radweg zu einem einzigartigen Erlebnis für Kultur- und Geschichtsinteressierte.
Weitere Informationen zur Planung und Umsetzung des Kupferspuren Radwegs.

Tourismus.gestalten
Die Stadtinformation in Mansfeld bietet Gästen sowie Anwohnern zahlreiche Informationen aus der Gemeinde. Rita Baseler hat sich die Zeit genommen und uns drei Fragen zu Highlights in Mansfeld beantwortet.
Ein Tag in der Gemeinde Mansfeld - Was soll man tun?
Vielfältig sind die Sehenswürdigkeiten: das Humboldtschloss in Burgörner mit dem Nachbau der ersten deutschen Dampfmaschine, die Lutherstätten in Mansfeld, das Schloss, G.A. Bürger in Molmerswende, in Vatterode die Parkeisenbahn oder eine Fahrt mit der Wipperliese von Klostermansfeld nach Wippra durch eine wunderschöne Gegend ist erholsam. Dabei fährt man über die größte genietete Unterzugbrücke Deutschlands, die noch im Bahnbetrieb ist. Vielfältig sind die Wandermöglichkeiten hier in unserer Gegend, z.B. zum ” Schwert im Stein ” in Biesenrode.
Was ist Ihr touristisches Highlight für das Jahr 2024?
Zwei große Veranstaltungen sind in diesem Jahr noch in Mansfeld zu erwähnen, beide auf dem Schloss Mansfeld. Als erstes die Mineralienbörse am 8. Juni und dann die allseits beliebten Mittelalter Schlossfestspiele ,die in diesem Jahr wieder aufleben am 29.06./ 30.06.2024.
2025 findet sowohl das Bauernkriegsjubiläum als auch das Bergbaujubiliäum statt – Gibt es bereits Pläne dafür?
Im Museum Martin Luthers Elternhaus wird über zwei Etagen eine Mitmachausstellung zu finden sein. Diese Ausstellung geht vom 31.Mai 2024 bis zum 06. Januar 2026. Graf Ernst von Mansfeld, war der Gegenpart Müntzers ,daher wird auch auf dem Schloss Mansfeld als Stammsitz der Grafen, dem Thema gedacht.

Lebensraum.gestalten
Das Strukturwandel-Projekt “Industrie stärken – Familien unterstützen” zielt darauf ab, den Mansfelder Ortsteil Großörner so zu gestalten, dass Fachkräfte die Region wählen, weil dort ein gutes Arbeits- und Lebensumfeld geboten wird.
Carin Senft, Amtsleiterin Bau- und Ordnungsamt, beantwortet unsere Fragen zum Projekt.

Was ist das Ziel des Projekts „Industrie stärken – Familien unterstützen“?
Unter Beachtung und Einhaltung der baulichen Anforderung soll eine klima- bzw. treibhausneutrale Kindereinrichtung gestaltet werden. Wegweisend möchte die Stadt Mansfel bereits ihre kleinsten Einwohnern und Bürgern den ressourchenschonenden Umgang vermitteln und damit seiner Vorbildfunktion nachkommen.
Gibt es bereits erste Erfolge bei der Umsetzung?
Derzeit befinden wir uns noch in der Vergabe der Planungsleistung zur baulichen Umsetzung des Projektes. Aufgrund der Fördermittelgröße von 6 Mio. Euro ist eine EU-weite Vergabe Voraussetzung, welche leider mit längeren Frist im Vergabeverfahren versehen ist.
Bei dem Projekt wird ein Fokus auf die Sanierung der Kindertagesstätte „Bummi“ gelegt. Welche Ziele werden dort verfolgt?
Die Klima- bzw. Treibhausneutralität der Einrichtung steht im Vordergrund sowie die Sicherung/Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen.
Region.gestalten
Carina Senft, Amtsleiterin Bau- und Ordnungsamt, erklärt im Interview, was sich durch den Radweg Siebigerode – Helbra verbessert hat und welche besonderen Herausforderungen bewältigt werden müssen.
Radweg Siebigerode – Helbra. Warum wurde sich dafür entschieden, genau auf dieser Strecke den Radweg auszubauen?
Der Radweg Siebigerode – Helbra war eine Gemeinschaftsbaumaßnahme und ist aus der örtlichen Verbundenheit zwischen Helbra und Siebigerode entstanden. Der “landwirtschaftliche Weg” dient daher bereits vor der Widmung als Radweg, Fahrradfahrern und Fußgängern für Spaziergänge etc. zwischen den beiden Orten. Mit der “Befestung” wurde dies für alle Beteiligten verbessert. Darüber hinaus verbindet er im weiteren die Orte der Stadt Mansfeld bis hin nach Hettstedt und Sangerhausen miteinander und schließt damit eine “Lücke” im Radwegenetz des Landkreises.
Der Radweg zwischen Siebigerode und Helbra wurde bereits realisiert. Wird die Strecke von den Bürgern gut angenommen?
Die Strecke wird sehr gut von den Bürgerinnen und Bürger angenommen. Leider auch von anderen motorisierten Verkehrsteilnehmern, die diese Strecke als Abkürzung nutzen. Dies ist aber nicht zulässig.
Gab es bei dem Projekt, deren Projektpartner die Stadt Mansfeld war, besondere Herausforderungen, die bewältigt werden mussten?
Nein, die Einigkeit zum Ausbau war bereits im Vorfeld durch die beteilitgen Bürgermeister gegeben. Die baulichen Voraussetzung und Anforderungen konnten gut in Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Helbra – Bauamt – gelöst und angegangen werden. Es besteht jetzt die Herausforderung zur Einhaltung der Nutzung, d. h. das motorisierte Fahrzeuge diese Strecke, mit Ausnahme von land- und forstwirtschaftlichen Fahrzeugen, nicht befahren dürfen. Leider wurde hier bereits mehrfach die aufgestellte Beschilderung entwendet. Die örtliche zuständige Polizei kontrolliert regelmäßig diese Strecke.

Interview mit dem Bürgermeister Andreas Koch
Wir waren2023 zu Besuch beim amtierenden Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Mansfeld, Andreas Koch, und durften mit ihm ein interessantes Gespräch über die Besonderheiten der Stadt Mansfeld und ihren Ortsteilen führen.
Hallo Herr Koch, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für uns genommen haben. Was glauben Sie, schätzen die Bürgerinnen und Bürger an Ihrer Gemeinde? Was ist das Besondere an Ihrer Gemeinde?
Zum einen finde ich, ist das Besondere die Verbindung von Geschichte, Kultur und Natur, für was die Einheitsgemeinde Stadt Mansfeld steht. Aber, und ich glaube, das muss man aus Sicht der Bürger sehen, Mansfeld ist eine ländlich geprägte Flächengemeinde und die Ortschaften sind teilweise auch recht klein. D.h. man kennt sich, hält zusammen, kommt automatisch ins Gespräch und dadurch lässt sich auch das ein oder andere Problem unproblematisch klären. Ich glaube, es ist gerade dieser Zusammenhalt, der hier wichtig ist.
Die Landschaft rund um Mansfeld hat einiges zu bieten. Haben Sie einen Geheimtipp, was Besucher und Besucherinnen hier unbedingt gesehen haben müssen?
Natürlich ist für mich das Schloss Mansfeld das Wahrzeichen der Stadt und darüber hinaus. Wir heißen schließlich nicht umsonst Mansfeld-Südharz. Für mich ist das Schloss wirklich auch prägend als Wahrzeichen. Ansonsten haben wir hier noch das Museum Luthers Elternhaus in Mansfeld und das Gottfried-August-Bürger-Museum in Molmerswende, was im kommenden Jahr wieder neu eröffnet wird. Das sind für mich zwei Leuchttürme hier in der Einheitsgemeinde, die man gesehen haben sollte. Neben diesen Standorten gibt es natürlich auch viel für Familien und Naturliebhaber zu entdecken. Eine Fahrt mit der Wipperliese durch das romantische Wippertal, eignet sich hervorragend, um die Einheitsgemeinde kennenzulernen und vielleicht hier und da mal auszusteigen und sich etwas anzusehen.
Gerade den ländlichen Raum erwarten momentan viele Herausforderungen. Welche Strukturwandel-Projekte haben Sie sich in Ihrer Amtszeit vorgenommen und wie ist der aktuelle Stand?
Der Radweg Siebigerode – Helbra ist ja bereits realisiert und wird gut angenommen. Das war glaube ich das erste Strukturwandelprojekt, was überhaupt umgesetzt wurde. Ansonsten haben wir noch das Projekt Industrie stärken – Familien unterstützen. Da geht es rund um die Kita Bummi in Großörner. Dieses Projekt hat die Vorhürden genommen und wir stehen jetzt in der Phase der formellen Beantragung, also den Antrag zu erstellen damit dieser abgegeben werden kann. Das sind die Projekte, die wir selbst bearbeiten. Aber natürlich ist für uns auch das Thema Anschlussbahn wichtig. Gerade dieser Industriebereich um Großörner ist ein wesentlicher Punkt beim Thema Strukturwandel. Im Verbundprojekt Green Power MSH₂ sind wir auch dabei, um den Austausch zwischen Wissenschaft und Unternehmen zu fördern und die Unternehmen weiterzuentwickeln. Wir wollen die Struktur, die Arbeitsplätze und die Wirtschaft halten und zukunftsfähig aufstellen. Das funktioniert aber nur durch Weiterentwicklung. Daher ist das schon wesentlich.
Wo sehen Sie die Chancen in der Zusammenarbeit mit der SEG?
Die SEG selbst sehe ich eher als Knoten und Vernetzer. Die Gemeinden und Kommunen leisten hier die Arbeit vor Ort, aber ich glaube gerade für die Bereiche Wirtschaft und Tourismus sollte die SEG die Kommunen unterstützen Projekte voranzubringen, auch im Zuge der Beantragung von Fördermitteln. Denn gerade die ländlichen Kommunen sind in der Verwaltung sehr knapp bestückt mit Personal. Wir sind dadurch auch nicht immer so spezifisch ausgerichtet. D.h. ein Mitarbeiter muss mehrere Bereiche überblicken und kann vielleicht nicht immer so in die Tiefe gehen. Da sehe ich die SEG als Bindeglied. Im Bereich Tourismus sehe ich das ähnlich. Wenn wir uns die Tourist-Informationen ansehen, gibt es viele, die regional gute Arbeit leisten. Aber ich glaube das es auch wichtig ist, dass man hier das Netzwerk spannt. Und da kann die SEG schon das Dach sein.
Wo wollen Sie mit Ihrer Gemeinde noch hin? Fokus auf welche Unternehmen? Stadt- und Regionalentwicklung
Man will ja immer eine lebendige Kommune, die bevölkerungsmäßig noch wächst und wo sich möglichst auch junge Familien ansiedeln. Auf jeden Fall soll es eine Kommune sein, die sich positiv in diesen Bereich entwickelt. Wie ich eben schon sagte, im Bereich Großörner haben wir diesen industriellen Schwerpunkt. Den wollen wir mit einer Ausweisung von neuen Industrieflächen noch stabilisieren und ausweiten, so dass wir auch wirtschaftlich noch stärker aufgestellt sind. Aber natürlich lässt sich als Flächenkommune auch nicht leugnen, dass wir in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft und auch Tourismus gute Potentiale haben und damit breit aufgestellt sind. Für den Bereich Mansfeld Kernstadt sehe ich insbesondere, dass wir versuchen, uns als Zentrum des Handels in der Region, als Grundzentrum, weiterzuentwickeln. Den Bereich der Innenstadt wollen wir mit gezielten Maßnahmen schrittweise wiederbeleben.
Wir möchten unser Interview abschließen mit der Frage, wie man Sie am besten erreichen kann? Per Mail, Telefon oder persönlich?
Telefon ist meistens am schnellsten. Per Mail antworte ich aber auch immer recht zügig. Persönlich versuchen wir auch. Es gibt bei mir keine Sprechzeiten. Ich habe eigentlich jeden Tag Termine drin, mit Bürgern, Institutionen oder ähnliches. Also am einfachsten ist es wahrscheinlich per Telefon.